Astronomie

Vortrag von Dr. Gillessen zum Thema Schwarze Löcher

Das galaktische Zentrum – ein supermassives Schwarzes Loch Vortrag zu einem wissenschaftlichen Durchbruch.

Die Schüler der W-Seminar Astrophysik und des Pluskurses Astronomie am Anton-Bruckner-Gymnasium konnten am Mittwoch den 16. September einem Vortrag von Dr. Stefan Gillessen folgen. Dr. Gillessen vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching referierte zum Zentrum unserer Milchstraße, insbesondere dem supermassiven Schwarzen Loch Sagittarius A*. Im April 2019 erregte die Veröffentlichung der ersten Aufnahme dieses Schwarzen Loches weltweites Aufsehen, ein Meilenstein der Astronomie. Die Aufnahme zeigt einen hellen, kreisförmigen Lichtring um den dunklen Schatten des zentralen Schwarzen Lochs. Dieses Foto bestätigt damit, was Albert Einstein schon vor 100 Jahren vorhersagte. Mithilfe eines erdumspannenden Netzwerks von Radioteleskopen wurden hierbei acht Teleskope so zusammengekoppelt, dass sie eine virtuelle Antennenschüssel von fast Erdgröße bildeten. Im April 2017 richteten Forscher dies einige Tage lang direkt auf das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße. Anschließend benötigten die Forscher rund zwei Jahre, um die Daten auszuwerten. Die Astronomen präsentierten dann im April 2019 das erste Foto eines Schwarzen Lochs. Die Aufnahme des Event Horizon Teleskops zeigt eine helle, ringförmige Struktur mit einer dunklen Zentralregion – dem Schatten des Schwarzen Lochs. Diese Aufnahme ist ein echter Meilenstein der Astronomie und stellt einen Durchbruch für die gesamte Menschheit dar. Der Astrophysiker ging in seinem Vortrag auch auf die Grundlagen von Schwarzen Löcher, die Entstehung dieses ersten Bildes und deren Bedeutung für die physikalischen Gesetzmäßigkeiten ein. Als Experte konnte Dr. Gillessen aus erster Hand über die neuesten Forschungsergebnisse berichten und Fragen zu diesem Gebiet beantworten. Gillessen war von 1995 bis 1999 Vorsitzender der Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte in Heilbronn. Seine Diplom- und später seine Doktorarbeit entstanden am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg und beschäftigten sich mit Forschungsergebnissen, die mithilfe der Hegra-Teleskope in Namibia gewonnen wurden. Seit 2004 widmet sich Gillessen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching schwerpunktmäßig dem Thema „Galaktisches Zentrum“.