Musik

„Autumn leaves – music begins“

Herbst-Sternstundenkonzert am ABG

Der Pausenhof des Anton-Bruckner-Gymnasiums ist derzeit von Unmengen des abgestorbenen Herbstlaubs bedeckt, was an den melancholischen Chanson-Klassiker „Autumn leaves“ von 1946 erinnert. Die musikalische Herbst-„Sternstunde“ in der Aula des ABG hingegen stand unter dem Zeichen des Neubeginns des Konzertlebens und der vielfältigen musischen Aktivitäten.

Dementsprechend seien zuerst die zahlreichen jungen Talente hervorgehoben. Den Anfang machte das äußerst agile Unterstufenorchester (begleitet vom Pianisten Peter Distler und der derzeitigen Leiterin Svetlana Shapiro) mit dem quicklebendigen Stück „Country Musicians“ – einer Hommage an die Volksmusik der amerikanischen Appalachen. Der Geigen-Nachwuchs mit schönem Strich und sehr gutem Gehör präsentierte sich auch solistisch – Maia Tuluk mit dem bekannten Tango „La cumparsita“, Julian Kammermeier („Der Vogelfänger“) und Theresa Schreiber („Schottisches Volkslied“). Kraftvoll blies Kilian Groß die Trompete im Stück „Excursion“, während  Melina Zwickl und Lucas Maier am Klavier eine wunderbare Atmosphäre zauberten („Drachensteigen“ bzw. „Faded“). Magdalena Alt (7. Klasse) spielte das romantische Charakterstück „Gewitter“ von Friedrich Burgmüller sowohl mit der passenden Dramatik als auch mit so feiner Ausarbeitung, dass sie musikalisch schon zu den „Großen“ gezählt werden kann.

Und damit zu den Vertretern der Mittel- und Oberstufe: Jonas Kleebauer (mit Bachs c-Moll-Fuge BWV 847) und Cornelius Rauscher (mit dem Präludium e-Moll von Frederic Chopin) bewiesen besondere technische und interpretatorische Reife bei diesen so ernsthaften wie anspruchsvollen Klavierkompositionen. Auflockernde Ausflüge ins Reich der Popularmusik boten der äußerst versierte Trompeter Leon Schultze mit „I´ve got the blues“ und die Pianistin Ann-Sophie Siewert mit „Sofia“. Auch die Streichinstrumente wurden auf sehr hohem Niveau präsentiert: Lia Gilfrich brillierte in Mozarts Violinkonzert G-Dur (1. Satz), während die Cellistin Johanna Alt virtuos die exotische Klangwelt im „Impromptu“ des armenischen Komponisten Arutjunjan erkundete.

Die Pianisten-Zwillinge Paul und Peter Distler, technisch und musikalisch mittlerweile bewundernswert weit gediehen, bildeten die glanzvollen Schlusspunkte. Paul zelebrierte Bachs Präludium und Fuge c-Moll mit großer Reife; Peter brachte dem staunenden Publikum den expressionistischen Rhythmus- und Klangzauber von Bartóks „Suite“ op. 14 nahe – ein so ausgedehntes wie anspruchsvolles Werk, außergewöhnlich in diesem Rahmen!

Im begeisterten Schlussapplaus des Publikums schwang auch Dankbarkeit dafür mit, dass derartig berührende Momente am ABG (und auch andernorts) wieder möglich sind. Auf ein Neues – hoffentlich – im Advent!