Musik

Loriot lebt

Anton-Bruckner-Gymnasium: Jodeln,
Hustkonzert und andere Klassiker

Von Eva Bernheim „Mit deinem Gefühl stimmt was nicht.“ Dieser Satz, den man heute als Beziehungskiller bezeichnen würde, klingt, ausgesprochen von Jugendlichen viel grausamer als in dem Zeichentrick-Dialog zwischen zwei Knollennasen-Figuren. Die legendären Loriot-Sketche vom zu harten Frühstücksei oder dem Jodeldiplom haben die ältere Generation jahrzehntelang begleitet, viele Zitate daraus sind für manche geflügelte Worte im Alltag geworden. Für junge Erwachsene allerdings ist der 2011 verstorbene Zeichner,
Karikaturist, Regisseur, Schauspieler und große Musikkenner Vicco von Bülow, alias Loriot nicht mehr unbedingt ein Begriff. Heuer hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert, Anlass für den Förderverein des Anton-Bruckner-Gymnasiums, dies zum Thema des alljährlichen „Winterseminars“ zu machen. Auf vielfältige Weise interpretierten beim ersten Abend – moderiert von Leonie Hagen und Benedikt Knott - Schüler, Lehrkräfte und Ehemalige Sketche, Musikstücke und Texte ganz neu oder nah am Original. In einer Ausstellung präsentierten die Schüler ihre künstlerische Umsetzung von Loriot-Zitaten von „Ein Klavier, ein Klavier“ bis „Das Bild hängt schief“. Abseits vom „Jodeldiplom“-Klischee, vielmehr musikalisch auf hohem Niveau tauchten die Mitglieder der Chöre jodelnd das Publikum in der Aula in ein wahres Klangbad. Die Musikerin, BR-Moderatorin und Musikpädagogin Traudi Siferlinger hatte in einem Workshop am Nachmittag in nur gut einer Stunde mit über 100 Jugendlichen drei – teils mehrstimmige – Jodler einstudiert. Das Mittel- und Oberstufentheater unter der Leitung von Theresa Zintl inszenierte seine Sicht auf die Sketche „Der Fernsehabend“ und „Das Frühstücksei“, die Musiklehrkräfte Gregory Charamsa und Waltraud Götz-Rigaud verkörperten das Ehepaar Herrmann und Berta in „Der Feierabend“. Im „Philhumorischen Konzert“ unter der Leitung von Stefan Frank (Einstudierung Dr. Bernhard Stoffels) kamen die Hust-Einlagen exakt auf den Schlag des Dirigenten und Bürgermeister Werner Schäfer empfahl sich mit Loriots „Bundestagsrede“ für höhere Weihen der Politik. Abgerundet wurde das Programm durch die „Kleine Lachmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, das „Adventsgedicht“ und als Höhepunkt zum Schluss durch den „Karneval der Tiere“ mit Loriot-Texten. „Lorioteskes“ Fazit der Jugendlichen: „Wenn das Ei gestockt, ist die Beziehung verbockt.“ Info: Am Montag, 24. April, 18.30 Uhr folgt der zweite Abend des Winterseminars mit PD Dr. Katharina Schmid zum Thema „Lachen ist gesund“ in der Aula des Anton-Bruckner-Gymnasiums. Der Eintritt ist frei.

Fotos: Maximilian Wühr und Stefan Angerer