Musik

Synthese von Ton- und Bildkunst: Abiturkonzert am "Bruckner"

Wenn die Umrisse einer Posaune und einer Geige verschmelzen und von einem Kaleidoskop farbiger Formen umlagert werden oder einem Saxophon die Buchstaben L., O., V. und E. entspringen, nähern sich Kunst und Musik in höchst kreativer Synthese an. Die beim Bruckner-Abiturkonzert zu bestaunenden Arbeiten des Kunst-Additums 2023 unter C. Kuglmeier ließen sich von den Werken des Abends und den gespielten Instrumenten inspirieren.
Wie die bildenden Künstler rührten auch die Musik-Additums-Absolventen die Besucher an diesem Abend in ihrem Innersten. Im Zentrum standen anspruchsvolle Werke der Romantik (die auch auf den Bildern widergespiegelt wurde): Mit großem Posaunen-Ton interpretierte Andi Janker Rimsky-Korsakoffs Concerto, ein Mendelssohn'sches "Lied ohne Worte" wurde von Paolina Gilfrich fein und elegant gespielt, die leidenschaftliche Seite des Cellos zeigte Johanna Alt mit dem "Allegro Appassionato" von Saint-Saens und die Sänger Lucas Fechter und Joshua Blindzellner hielten die Spannung bei den großen kantablen Bögen in "O wüsst ich doch den Weg" (Brahms) und dem "Ave Maria" (Dvorak). Mit melodisch sehr ansprechenden Werken von Beethoven (Klaviersonate Es-Dur) und P. J. Mayer (Sonate g-Moll) zeigten der Pianist Peter Distler und die Harfenistin Mathilda Räß, wie in der Hochklassik sich von ferne schon die Romantik ankündigt. Das hochvirtuose Scherzo in es-Moll von Brahms (Paul Distler, Klavier) war der ideale Schlusspunkt des Konzerts, wohingegen die freudig-tänzerische Bewegung von Bachs E-Dur-Violinkonzert (Magdalena Kiefl) wunderbar in den Abend hineinführte. Violinmusik ganz anderer Art bot Jamie Hutterer mit Feinsinn und folkloristischem Schwung in Bartok's Rhapsodie Nr. 1. Reizvolle moderne Bläserwerke wiederum präsentierten der Trompeter Philipp Fritsch (Goyens: "Melodie Anglaise") und die Saxophonistin Leonie Ring mit der feurigen "Petite Suite Latino" (Naulais).
Das begeisterte Publikum wurde mit swingenden Zugaben-Songs verwöhnt: "Always look on the bright side of life", pünktlich am Vorabend von Eric Idles 80. Geburtstag (!) gesungen von Lucas Fechter, und "L. O. V. E." (Joshua Blindzellner).
Allen gereiften jungen Künstlern sei herzlich gedankt und alles Gute für die Abi-Prüfungen gewünscht. In diesen anstrengenden Tagen mögen Schillers Worte helfen "Es schwinden jedes Kummers Falten, so lang des Liedes Zauber walten".