Sozialkunde

The future is yours!

Jugendliche planen das Straubing 2050 mit dem Game Mindtest. Dass Kommunalpolitik und Zocken in direktem Zusammenhang stehen können, erlebten Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe, als sie ihre Utopie vom perfekten Straubing mit dem Computer bauten.

Wie könnte ein perfektes Straubing im Jahr 2050 aussehen? Mit genau dieser Frage setzten sich 26 Schülerinnen und Schüler vom Anton-Bruckner- und vom Ludwigsgymnasium auseinander. Im Rahmen des Projektes „Digitale Zukunftsnächte – The Future is Yours!“ erkundeten die Jugendlichen Visionen für die Zukunft und setzten diese in dem Open-World-Spiel Minetest kreativ um. Mit einzelnen „Bausteinen“ können Bauwerke in einer virtuellen Welt erschaffen werden, sodass sich dieses Spiel perfekt für eine Zukunftswerkstatt eignet.

Insgesamt 27 Digitale Zukunftsnächte haben an weiterführenden Schulen in ganz Bayern in diesem Schuljahr stattgefunden. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, die die Methode Zukunftswerkstatt denjenigen vorstellen will, die die Zukunft am meisten betrifft: die Jugendlichen von heute. In Straubing wurden die Nachwuchs-Städteplanervon den Referentinnen der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Mirjam Schneider und Maximilian Nominacher, sowie von dem Medienpädagoge Matthias Schugg unterstützt und angeleitet.

Ziel der Zukunftsnacht war es, unsere Jugendlichen durch Wissen über kommunalpolitische Institutionen zu befähigen, ihre eigene Zukunft vor Ort selbst mitzugestalten zu können, um in Straubing etwas zu bewegen. Zunächst startete die Digitale Zukunftsnacht mit einer Inputphase zu den Themen "Wie funktioniert Politik vor Ort?" und "Wie kann aus Ideen Realität werden?". Straubings stellvertretender Bürgermeister Werner Schäfer bereicherte diese Phase zusätzlich, indem er vom Beginn seines politischen Engagements als Mitglied der Schülerzeitung erzählte, das schließlich in eine mittlerweile 26 Jahre lange Tätigkeit als Stadtrat mündete. Zudem machte er deutlich, dass Stadtrat und Jugendpfleger auch und gerade für Jugendliche stets als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Nun begann die Utopiephase: Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Zehnt- und Elftklässler entwickelten Ideen für ein perfektes Straubing im Jahr 2050, welche sie dann die halbe Nacht in Minetest umsetzten. Es wurden bis zwei Uhr früh Projektplanungen gemacht, Entwürfe gestaltet und verbessert: ein Nachhaltigkeitszentrum mit vielfältigen Treffpunkten und Gemeinschaftsgärten an der Donau, eine große Mall als Jugend-Treffpunkt und Konsumtempel und sogar für das ewige Verkehrsproblem Ludwigsplatz wurde eine optimale Lösung unter dem begrünten Stadtplatz als neues Naherholungsgebiet gefunden. Eine Gruppe erweiterte die Jakobskirche um einen unterirdischen Club und verpasste ihr eine grüne Dachterrasse mit Glaskuppel.

Am Morgen nach der Projektnacht im Schulhaus präsentierten die Gruppen ihre Visionen.Doch damit ist es nicht zu Ende: aus der Utopie soll Realität werden! Eine Delegation aus Straubingwird im Juni zu einer zentralen Diskussionsveranstaltung mit Kommunal- und Landespolitikern eingeladen, um ihre Utopien vorzustellen und vielleicht manche sogar in die Realität umzusetzen.